Kind L 364. Eine Lebensborn-Familiengeschichte

Rowohlt Berlin Verlag 2007 - ISBN 978-3-87134-564-7

Schweigen und Scham haben das Leben von Heilwig Weger, dem „Kind L 364“, jahrzehntelang bestimmt. Unehelich und unerwünscht, so kam sie 1938 auf die Welt, in einem Lebensborn-Heim. Dort lernte ihre Mutter Eleonore Heinrich Himmler kennen – und der kümmerte sich fortan um Mutter und Kind. Ein paar Jahre später heiratete Eleonore den SS-General und Himmler-Vertauten Oswald Pohl. Und Pohl adoptierte Heilwig, das uneheliche Kind seiner Frau, das nun in höchsten NS-Kreisen aufwuchs.
Nach Kriegsende folgte der jähe Absturz. Die Familie floh vor der Roten Armee, der Adoptivvater wurde in Nürnberg zum Tode verurteilt und 1951 hingerichtet. Heilwig erlebte massive Ausgrenzung, wegen ihres Adoptivvaters und wegen ihrer Lebensborn-Geburt, von der sie erst jetzt erfuhr. Als sie mit 18 ihren leiblichen Vater kennen lernte, fand sie Halt. Und als sie heiratete, schien die Welt endgültig in Ordnung. Bis die eigenen Kinder sie mit der Vergangenheit konfrontierten und alles wieder aufbrach.
Basierend auf Interviews mit Heilwig Weger und ihrer Familie und auf Dokumenten aus Archiven und Privatbesitz erzählt Dorothee Schmitz-Köster eine dramatische Biografie im Schatten des Lebensborn. Eine Geschichte von Ausgrenzung, Scham und Verschweigen – und ein Stück deutscher Zeitgeschichte.





Rezensionen

Elitekind – Verbrecherkind. Über ein ungewöhnliches Lebensborn-Schicksal und das Leiden an der Vergangenheit. Von Katrin Himmler

zur Rezension

Aufgewachsen in tiefer innerer Zerrissenheit. „Kind L 364“ ist eine Lebensborn-Familiengeschichte. Von Karin Beindorf im Deutschlandfunk

 

 





Lesung 2007 mit Heilwig Weger in Bremen
Lesungen

in Bremen, Berlin, München, Köln, Freiburg, Regensburg, Sonneberg, Dossenheim, Grünstadt, Schwanewede, Steinhöring, Wernigerode, auf dem Obersalzberg …



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