Raubkind. Von der SS nach Deutschland verschleppt |
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Herder Verlag 2018 - ISBN 978-3-451-38389-9 Klaus wird bald 80 und führt ein beschauliches Leben. Aber etwas lässt ihm keine Ruhe. Seine Kindheit, seine ersten fünf Lebensjahre sind in seinem Gedächtnis wie ausgelöscht. Erinnern kann er sich nur an eine beängstigende Szene: Er stand auf einem Tisch - und um ihn herum „schwarze Männer“. Wer waren diese Männer? Was haben sie mit ihm gemacht? Klaus will es endlich wissen. Mit einem schlimmen Verdacht beginnen meine Recherchen. Und dann fügt sich wie bei einem Puzzle ein Steinchen ans andere. Beim Internationalen Suchdienst wird eine „Kinderakte“ entdeckt, danach war Klaus ursprünglich ein ganz anderer. Das Polnische Rote Kreuz findet Halbgeschwister, die Familienerinnerungen bewahrt haben. Recherchen vor Ort belegen, dass tausende polnische Kinder im Zweiten Weltkrieg ein ähnliches Schicksal wie Klaus hatten. Unter dem Vorzeichen nationalsozialistischer „Rassenpolitik“ wurden sie geraubt, wurde ihre Identität zerstört, wurden sie nach Deutschland verfrachtet, im Herzen ein Trauma, das die meisten tief in sich vergraben haben. Schritt für Schritt deckt „Raubkind“ Klaus´ wahre Geschichte auf. In der SS-Organisationen und Kalter Krieg eine Rolle spielen, eine polnische und eine deutsche Familie, ein Gespinst aus Lügen, Leugnen und Verdrängen. Und die Frage, was die späte Entdeckung der Wahrheit mit einem Menschen macht … Lesungstermine: 26.10.2022 Berlin: Lingner-Haus - zum Mitschnitt Ankündigung im Weserkurier 13. September 2018 |