Auf der Strecke - hinein in den Nebel ©dsk

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Woche Zwölf - Shopping in Älvdalen
 

Wir wollen nach Mora, 150 km entfernt - die nächstgelegene richtige Stadt! Mit mehr als 10 000 Einwohnern. Auf dem Einkaufszettel stehen Handyzubehör und Fotopapier. Außerdem gibt’s dort einige Sehenswürdigkeiten, Zorngården zum Beispiel, ein ehemaliges Künstlerhaus, schon zu Lebzeiten vom Maler Anders Zorn höchstpersönlich zum Museum eingerichtet.
40 km vorher beschließen wir, uns den Rest der Strecke zu sparen: Es ist neblig und verspricht, am Abend glatt zu werden. Und wir fahren immer noch mit Sommerreifen!
Also bleiben wir in Älvdalen, doppelt so groß wie Idre (etwa 2000 Einwohner). Hier gibt’s Läden, die es bei uns nicht gibt, ein paar nette Restaurants, eine „Konditori“, eine Kirche und ein altes Tingshus (heute Bibliothek). Auf der Straße ist richtig was los, an der Bushaltestelle knubbeln sich Migranten, die „kläder“ eingekauft haben und mit prallgefüllten gelben Plastiktüten in ihre Unterkunft zurückfahren. Wo mag die wohl liegen?
Wir marschieren zuerst in den Elektro-Laden: Er hat alles, was wir brauchen. Selbst ein Vertrag mit der Telefongesellschaft Telia scheint greifbar nah – endlich ein Internetzugang, der dauerhaft größere Kapazitäten verspricht. Doch dann: Trotz unserer Personennummer, die unseren „Umzug“ nach Schweden dokumentiert, gibt’s keinen Vertrag. Man muss acht (!) Monate im Land leben, um dessen würdig zu sein. Heiliges Europa!
Zum Frust-Ausgleich geht’s in den Supermarkt, dessen Jul-Angebot uns wieder versöhnlich stimmt. Wir kaufen: Gud-Jul-Espressotassen (eigentlich für Glök, also Glühwein gedacht) und einen großen Papierstern samt Glühbirne fürs Fenster, eine Lichterkette, Förmchen für die Weihnachtsbäckerei … und ein paar Geschenke, die hier natürlich nicht näher beschrieben werden können.
Hoch befriedigt laufen wir mit unseren Kameras los: die Kirche, das Tingshus, das Museum - leider geschlossen. Hier zeigen sie Objekte aus Porphyr, einem Stein der Umgebung, aus dem früher z.B. die Sarkophage der schwedischen Könige gemacht wurden, und Musikinstrumente. Die Firma Hagström hat im Ort bis 1982 Akkordeons und Gitarren gebaut, auf denen Stars wie Jimmy Hendrix und Elvis Presley gespielt haben.
Und dann zum Abschluss in die Konditori! Es gibt Prinsesstårta, Prinzessinnen-Torte, ursprünglich grün und für die drei Schwestern des Königs erfunden, mit der Geburt von Prinzessin Victoria mit rosa Marzipanüberzug. Dazu „två kopp kaffe“ „ingån påtår“ - zum Nachschenken. Hm.
Der Rückweg ist sonnig, neblig, sonnig, sehr neblig. Das gibt wunderbare Fotos, während die Sonne langsam untergeht.

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