Der weite Blick über den See Richtung Idre ©dsk

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Woche Vierundzwanzig - Unser See
 

Eines Morgens hat er gedampft, unser See – dabei ist er zugefroren! Schon seit Wochen, und oben drauf liegen 30 Zentimeter Schnee. Wie kann der See da dampfen? Vermutlich ist die Lufttemperatur schuld: knapp unter Null, für hiesige Verhältnisse also warm. Bisher dachte ich allerdings, Wärme steigt nach oben? Dann wäre der See bzw. seine Eisdecke wärmer als die Luft?
Ich muss dazu sagen: Unser See ist eigentlich ein Fluss, der schon oft erwähnte Österdalälv. Bei uns breitet er sich aus und wird zum See, später, bei Sjöänden, wird er wieder zum Fluss und so weiter. Also fließt er unter dem Eis – ist das die Wärme, die er ausstrahlt? Eine der vielen Natur-Fragen, die mir hier durch den Kopf gehen und die leider nur unbefriedigend bis gar nicht beantwortet werden. Hätten wir doch eine Meteorologin, eine Biologin, eine Geologin „mit an Bord“! Wir kämen um vieles schlauer nach Hause.
Seit einigen Wochen brettern Schneescooter über den See, laut knatternd und in einem Affenzahn. Wir sind lieber zu Fuß oder mit den Skiern dort unterwegs, in Ufernähe. Natürlich würden wir gerne einmal quer rüber, trauen uns aber nicht. Richtig, meint Nachbar Peter. Das Eis ist zwar meterdick, aber nicht überall! An den Stellen zum Beispiel, wo Bäche einmünden … Uns fällt die Uferstelle ein, wo offenbar ein Scooter zwei, drei Meter vom Ufer entfernt eingebrochen ist, mit seinem Schwung glücklicherweise heil ans Ufer gekommen ist, aber einen ganzen Schwall Wasser, längst gefroren, mitgenommen hat. Und es gibt Quellen im See, auch darüber dürfte das Eis dünner sein.
Aber die Scooter, wenden wir ein, die sind doch viel schwerer als wir. Und viel schneller! meint Peter trocken. Aber die Einheimischen kennen sich doch aus? Es sind meistens Schweden, die in ein Unglück verwickelt sind, auch das weiß Peter. Und wenn man sich die Scooterfahrer anschaut: Alles junge Burschen mit viel Testosteron! Die mögen bekanntlich das Risiko!

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