Mit vier großen Fahnen und vielen kleinen Fähnchen auf dem Weg zur Kirche von Idre ©dsk
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Woche Dreiundvierzig - Nationaldag
 

Vermutlich ist der Wettergott schwedenaffin. Pünktlich zum 6. Juni – dem Nationaldag, der an die Unabhängigkeit des Landes von Dänemark (1523) erinnert – gab er sein Bestes. Die Sonne strahlte, und es war so warm, dass Strickjacken, Umhänge und ähnliche die „folkdrägt“ verschandelnde Kleidungsstücke überflüssig waren.
Am Spätnachmittag versammelte sich also eine gutgelaunte kleine Schar im „hembygdsgården“ von Idre, vor allem die Frauen in (echter oder erfundener) Tracht, die langen, bequemen Röcke sichtlich genießend. Vier große Fahnen flatterten fotogen im Wind: zwei blau-gelbe, dasRentier von Idre und die Fahne der schwedischen Kirche. Eine Dame verteilte kleine Winkelemente, auf meinen Einwand „Vi kommer från Tyskland“ hätte sie uns am liebsten zwei in die Hand gedrückt. Und dann packten vier junge Leute zu und marschierten mit den großen Fahnen durch die Birkenallee zur Kirche, gefolgt vom Rest der Truppe – vor allem die Kinder hatten dabei ihren Spaß und schwenkten begeistert die Fähnchen. In der Kirche blieb es fröhlich. Ein Spielmannszug fiedelte Weisen, zu denen man eigentlich tanzen sollte, ein Kirchenchor sang recht schön, die Pfarrerin sprach – soweit wir es verstanden – über Demokratie und Flüchtlinge und plädierte für „offene Herzen“. Das Vaterunser erkannte wir auch mühelos wieder. Und zum Schluss sang die Gemeinde die Nationalhymne, stehend. Das gäb´s bei uns wohl nicht, das Deutschlandlied in der Kirche. Danach ging´s zu Kaffee und Kuchen auf dem Heimathaus-Gelände. Und während die Erwachsenen die letzten Neuigkeiten austauschten, spielten die Kinder Nachlaufen oder vollführten wilde Tänze mit ihren Fähnchen. Wir trauten uns nicht recht dazwischen, denn unser Schwedisch ist immer noch im Stammel-und-Stotter-Stadium …

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