Die Absprache mit Pelle hat geklappt ©pekuas
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Woche Neunzehn - O Tannenbaum
 

Ich habe mir das ganz romantisch vorgestellt: Wir ziehen mit Beil und Säge los und holen uns kurz vor Weihnachten einen kleinen Baum aus dem Wald. Seit Wochen hielten wir Ausschau, aber die Kiefern, Fichten oder Tannen, die von der Größe her in Frage kamen, gefielen uns alle nicht. Zu mickrig und zu schmal. Dann tauchte Pelle auf – und brachte uns auf eine Idee.
Pelle war seit Tagen dabei, den uns umgebenden Wald auszulichten. Die kleinen, mickrigen Bäumchen sägte er mit einem Schnitt ruck-zuck ab, die richtig Großen fällte er nach allen Regeln der Kunst. Nur die Mittleren durften stehen bleiben. Und wir waren fasziniert wie kleine Jungs, die an jeder Baustelle stehen bleiben, und guckten wieder und wieder zu. Zuerst entfernte er die unteren Äste, dann sägte knapp über dem Boden einen Keil heraus, setzte den Hauptschnitt, richtete sich auf, legte die Hand an den Stamm – und rumms! Mit Schwung donnerte der Baum zu Boden. In zwei Minuten von der Senkrechten in die Waagerechte – und hatte jahrelang gebraucht, um so groß zu werden.
So, und nun unsere Idee: Pelle schneidet uns eine schöne Baumspitze ab und wir haben einen prima Weihnachtsbaum. Kein Problem, nickte Pelle. Nachmittags um drei klingelte er und erklärte uns, wo er das Prachtstück hingeschleift hatte. Am nächsten Morgen zogen wir los, den den Schatz zu bergen. Nur: Schön war er nicht! Viel zu schmal, die Äste zu kurz und zu weit auseinander. Wie die Bäume hier halt sind! Trotzdem - wir haben ihn behalten! Pelle hatte es gut gemeint, wir mussten ihn um um die Hälfte kürzen, damit er überhaupt ins Zimmer passt. Die Montage war dann kein Problem: Ein Eimer mit Erde stand bereit (einen Christbaumständer wollten wir nicht extra kaufen), hinein mit dem Baum, Steine oben drauf, Alufolie rundherum, Kugeln an die Zweige, die Lichterkette drapiert. Fertig. Schön ist er nicht – aber wir haben einen! Weihnachtsbaum!

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