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Raubkinder: Endlich Anerkennung und Entschädigung |
Aber auch in Deutschland passiert was! Barbara Paciorkiewicz – ein polnisches „Raubkind“ – war am 6. Oktober 2022 eingeladen, sich ins „Goldene Buch“ der Stadt Lemgo einzutragen. Die 84jährige hat sechs Kinderjahre in Lemgo verbracht, beim Lehrerehepaar Rossmann, das Barbara als „volksdeutsches“ Waisenkind aufgenommen hatte. Aber Barbara war nicht „volksdeutsch“ und auch kein Heimkind. Sie hatte bei ihrer Großmutter in Litzmannstadt gelebt – und diese Großmutter hatte nach dem Krieg nach der Enkelin gesucht. In Lemgo wurde sie gefunden und umgehend nach Polen zurücktransportiert. Dabei sprach sie kein Polnisch mehr – und wirklich willkommen war sie auch nicht. Ein schwerer Start für das 10jährige Mädchen. Nach vielen Jahren gelang es den Rossmanns, Kontakt zu ihrer Pflegetochter herzustellen. Seitdem ist Barbara immer wieder nach Lemgo gefahren – und das macht sie bis heute. Weil sie sich mit der Stadt verbunden fühlt – und weil sie jungen und alten Menschen von ihrer Geschichte erzählen will. Als Beispiel, wohin Rassismus führen kann. Die kleine niedersächsische Stadt ehrt sie dafür! Und Hermann Lüdeking hat es endlich geschafft! Er ist wie Barbara ein polnisches Raubkind, aber nie nach Polen zurückgekehrt, sondern in Deutschland bei den Pflegeeltern aufgewachsen, an die der Lebensborn ihn vermittelt hatte. Hier gehts zur Pressemeldung vom 13. Juli 2023 |