Der Österdalälven, gerade mal 100 Meter von unserem Haus entfernt ©dsk
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Woche Vier - Sammeln und nicht Jagen
 

Als wir Anfang September hier ankamen, war der Sommer vorbei. Es war kühl und es bleibt kühl (10 Grad maximal), und ziemlich feucht ist es auch. Eigentlich wollten wir in unserem erste Schweden-Monat Touren machen, wandern, herumfahren, draußen sein. Jetzt sind wir doch mehr „drinnen“ und genießen das Feuer im Ofen, die Sauna, das Sofa, den Platz für ausgedehnte Lektüren. Aber wenn die Sonne rauskommt, geht’s sofort nach draußen.

Ich hatte mich auf Pilze gefreut, mir sogar ein Bestimmungsbuch zugelegt, um irgendwann mit Sicherheit zu sagen: Das ist ein Steinpilz, das ein Birkenpilz – ab in die Pfanne. Aber da war so gut wie nichts! Nach diesem mauen schwedischen Sommer gibt es hier so gut wie keine Pilze. Nun hoffe ich auf das nächste Jahr. Dafür finden wir überall Blaubeeren und Preiselbeeren und können nicht anders: Irgendwann hocken wir in den Büschen und futtern. Und schon seit dem zweiten Tag habe ich eine kleine Plastiktüte in der Anoraktasche, um eine Portion mit nach Hause zu nehmen. Beim Pfannkuchen habe ich langsam den Bogen raus, die Beeren liegen jetzt beim Servieren oben und nicht mehr unter dem Teig. Auch das Preiselbeerkompott wird immer besser, die Früchte sind mittlerweile dunkelrot und ganz reif.

Leider machen sich nicht nur die Pilze rar, sondern auch die „wilden“ Tiere. Meistens sehen wir sie vom Auto aus: mal hoppelt ein Hase über den Weg, mal spazieren zwei Haselhühner die Piste entlang. Elche, sagte man uns, seht ihr am besten, wenn ihr früh morgens oben im Wald die Piste entlangfahrt. Gestern waren wir gegen zehn Uhr dort – das war eindeutig nicht „früh morgens“, und die Elche lagen sicher alle im Unterholz, käuten wider und lachten sich kaputt über uns. Ja, Elchjäger mit ihren Hunden sind uns schon begegnet, auch ihre Schilder und Flatterbänder mit dem Hinweis „jakt“ … Vielleicht wird alles anders, wenn die „jakt“ im Oktober vorbei ist. Unser Traum: Wir schauen aus dem Fenster in den Wald – und da steht einer! Einfach so.

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