Der Krieg meines Vaters.
Als deutscher Soldat in Norwegen

Aufbau Taschenbuch Verlag 2004 - ISBN 3-7466-8114-6

Vom Krieg erzählte mein Vater meistens lustige Geschichten, und immer wieder erklärte er, das sei „die schönste Zeit“ seines Lebens gewesen. Von 1940 bis 1942 war er in Norwegen, danach ein Jahr lang in den Niederlanden stationiert. Und die letzten 16 Monate kämpfte er in einer Elite-Division an der Ostfront, wo er noch Ende April 1945 verwundet wurde.

"Der Tochter", so heißt es im Pressetext meines Buches, "war diese Perspektive unbegreiflich – und so führten die beiden immer wieder heftige Debatten. Erst wenige Jahre vor seinem Tod gab es eine Annäherung: Da übergab der Vater seiner Tochter rund 1000 Feldpostbriefe, die er mit seiner Mutter gewechselt hatte, und half, sie zu entziffern.
Diese Briefe zeichnen ein genaues Bild vom Soldaten-Alltag – vor allem in Norwegen. Sie erzählen von Patrouillen und Kasernenhofdienst und vom Weihnachtsfest in einer norwegischen Familie. Sie erzählen vom Drang nach Bewährung und Abenteuern und von der Verblendung durch die nationalsozialistische Ideologie. Ängste und Sorgen äußert vor allem seine Mutter, die 1944 wegen der Bombenangriffe auf Köln nach Mitteldeutschland flüchtete.
Irritiert, ja manchmal entsetzt über die Kriegsbegeisterung vieler Briefe, über die Strategie, Schrecken, Verbrechen, Terror und Tod auszublenden und keine Verantwortung zu übernehmen, begann die Tochter zu recherchieren. Sie besuchte die Orte, an denen der Vater als Soldat stationiert war, traf seine norwegische Freundin und befragte Historiker. Vor diesem Hintergrund lotet „Der Krieg meines Vaters“ den privaten und den zeitgeschichtlichen Kontext aus – und die späteren Debatten um Schuld und Verstrickung der „ganz normalen Deutschen“."

Die Feldpostbriefe, die mein Vater mit seiner Mutter, meiner Großmutter gewechselt hat, sind mittlerweile zugänglich. Das Kölner El-De-Haus hat sie in sein Archiv aufgenommen, transkribiert und auf seine Webseite gestellt. Dazu gibt es ein Gespräch mit mir, der Tochter ... 

Hier der Link zur Webseite

Aus seiner "Stationierung" in den Niederlanden hat mein Vater ebenfalls Briefe hinterlassen. Fotos hat er damals nicht gesammelt - mit einer Ausnahme: Er hat sich in Alkmaar fotografieren lassen und mehrere Abzüge aufgehoben. Eins dieser Fotos und ein Brief an seine Mutter in Köln sind im Atlanticwall Centrum im niederländischen Den Helder ausgestellt. In der Nähe dieser kleinen Hafenstadt - für die deutschen Besatzer ein wichtiger Ort am "Atlantikwall" - hat mein Vater ein Jahr lang gelebt, als deutscher Besatzungssoldat. 

Links zum Atlanticwall Centrum

 

Vitrine im Atlanticwall Centrum, in der
ein Foto und ein Brief meines Vaters ausgestellt sind





Rezensionen

Rezension in Nordis 
Rezension in "Geschichte und ihre Didaktik" Heft 3/4
Rezension in Aftenposten

Artikel in Hallingdólen 2021/Ferie Magasinet - Seite 13-17





Lesung 2004 in Oslo
Lesungen

Lesungen in:

Oslo, Trondheim, Bremen, Köln, Lübeck, Bremervörde, Burg Bodenstein, Imshausen …



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