Bei muínus 28 Grad und Sonne auf der Scholle ©polarfoto



Am kalten Ende der Welt.
Mit der Polarstern vor Spitzbergen
 

Radio Bremen, Norddeutscher Rundfunk, Deutschlandfunk 2003
Feature von Dorothee Schmitz-Köster

Temperaturen bei dreißig Grad minus, schweres Eis, Schneestürme, Whiteout - das sind die Arbeitsbedingungen, mit denen zu rechnen ist, wenn man im Monat März zu einer Expedition in die Barentssee aufbricht. Die meisten der fünfzig Wissenschaftler an Bord des Forschungseisbrechers „Polarstern“ sind allerdings nicht zum ersten Mal in der Arktis. Und sie wissen, dass sich auf diesem Schiff im Dienst des Alfred-Wegener-Instituts gut leben lässt. Trotzdem wird die Expedition schwierig: Die Polarstern kommt nur im Schneckentempo voran und bleibt manchmal regelrecht stecken - so dicht ist das Eis. Polynien - offene Wasserstellen, in denen die Eisbildung untersucht werden soll - sind kaum zu finden. Und das dichte, salzreiche Wasser macht sich rar, so dass neue Arbeitshypothesen entwickelt werden müssen. Aber die Farben und Formen der Eiswüste, die Begegnung mit Eisbären, Robben und Vögeln, das Nordlicht und die strahlende Sonne entschädigen immer wieder für die harte Arbeit im Eis.
Dorothee Schmitz-Köster ist im Frühjahr 2003 vier Wochen lang an Bord der „Polarstern“ mitgereist. In ihrem Feature entwirft sie ein Bild von der arktischen Natur und der modernen High-Tech-Forschung, kontrastiert es mit Schnipseln aus der Literatur und aus alten Expeditionsberichten - und bringt es in einem akustischen Panorama aus krachendem Eis, singenden Radiosonden und rauschender Stille zum Klingen.

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